DIE KERNFORSCHER

Mitmachen! Urlaub fürs Gemüt 20. Juli 2015

Meine Freundin arbeitet als Projektmanagerin für eine Hamburger Werbeagentur. Drei Tage bevor sie ihren Urlaub nach San Francisco antreten wollte, war der immer noch nicht genehmigt. Als sie ihren Chef wieder einmal darauf ansprach: „Jetzt mal Butter bei die Fische, irgendwann muss ich ja mal Urlaub machen.“, kam der stattdessen mit einem neuen Kunden in Berlin. Dort sollte sie an ihrem letzten Arbeitstag noch hinfahren, um sich briefen zu lassen. Als sie morgens aus dem Haus ging, schick gemacht für das Kundengespräch, wusste sie weder, ob sie nun nach Berlin oder San Francisco fahren würde.

Sie musste nach Berlin, die letzte Übergabemail verschickte sie nachts um 24 Uhr und flog am nächtste morgen um 5 Uhr wie erhofft nach SFO – wo sie sodann in einen komatösen Erschöpfungszustand fiel und eine Woche lang nur schlief.

Es ist an der Zeit, auszuruhen, wenn Sie keine Zeit dazu haben.  (S.J. Harris)


Wieder zurück, sah sie natürlich fantastisch erholt und Jahre jünger aus – klar, Urlaub tut gut. Aber was wäre gewesen, hätte sie ihre Reise ein bisschen gelassener antreten können? Vermutlich hätte sie dann den Urlaub genossen, statt ihn zu verpennen. Sicher regenerieren wir im Schlaf, aber Stress bauen wir immer noch am besten durch Aktivität ab. Und durch eine innere Haltung gegenüber Stress auslösenden Situationen; nennen wir es Gemütsruhe, oder „peace of mind“. Anstatt uns in solchen Situationen einzureden, wie gehetzt und überfordert wir sind, sollten wir uns wieder beruhigen, uns beherrschen, uns nicht von der Situation beherrschen lassen. Schließlich gibt es Wege, wie wir uns Stress auch zunutze machen können.

Die Beraterin Susie Amundson hat es hier auf den Punkt gebracht: inneren Frieden finden wir nur, wenn wir den positiven Gedanken Platz machen und aufhören, uns von Ungerechtigkeiten im Job herunterziehen zu lassen: „Bewachen Sie die Tür zu Ihren Gedanken“. Wenn Sie bemerken, wie sich negative Gedanken einschleichen, holen Sie tief Luft, unterbrechen Sie, was Sie tun, um aus dem Fenster zu sehen, lachen Sie über etwas, das Sie getan haben, massieren Sie Ihre Schläfen, kurz: nehmen Sie Abstand zur Situation. Und auch der Trainer Remez Sasson hat ein paar Tipps, wie wir unsere innere Ruhe während der Arbeit bewahren und ich finde besonders seinen Hinweis mit der ruhigen Stimme sehr wertvoll. „Wenn Sie ruhig bleiben, reden, handeln und friedlich reagieren, färbt das auf die Menschen und ihr Verhalten ab.“ Dadurch werden Sie wortwörtlich eine tonangebende Person im Job. Und wenn Sie dann gelassen und freundlich nach Urlaub fragen, kann Ihr Chef gar nicht anders, als Ihnen den zu genehmigen, denn auch ein Chef ist nur ein Mensch, der ab und zu mal Urlaub nötig hat.

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    Urlaub fürs Gemüt

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    1. Katrin

      Warum wir ausgerechnet im Urlaub krank werden http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/warum-wird-man-ausgerechnet-im-urlaub-krank-a-1040577.html#ref=rss

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    Urlaub fürs Gemüt Juli 20, 2015


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