DIE KERNFORSCHER

Portrait: Manfred März Kapitel 7: Plan B 4. März 2014

Manfred März knallte den Hörer auf die Gabel, dass es nur so krachte. Seit über einer Stunde machte die Verlagsleitung nun schon Druck – als ob das helfen würde! Nur noch knapp vier Stunden bis zur Präsentation. Das schwarze Telefon im Retro-Design, schnurgebunden, analog, schwer und klobig, stand direkt neben der modernen Telefonanlage. Es war diesen alten Postgeräten nachempfunden, wie eines in seiner Kindheit bei seinen Großeltern gestanden hatte. Wenn es klingelte, was so gut wie nie geschah, konnte man es im gesamten Verlag hören.

Manfred hatte es sich extra vom Haustechniker anschließen lassen, denn es gab ihm dieses schwer zu beschreibende Gefühl der Sicherheit. Als wäre er in eine Zeit zurückversetzt, in der alles noch problemlos war. In der es für jeden Schmerz, für jeden traurigen Moment des Lebens, für jedes aufgestoßene Knie eine Lösung gab. Jemanden, der mit einem großen Pflaster herbeigeeilt kam und bereit war, etwas länger zu pusten als nötig – und auf jeden Fall so lange, bis alle Tränen getrocknet waren. Doch diese Zeiten waren lange vorbei und im Moment schien nichts weiter entfernt, als das rettende Pflaster.

Manfred konnte nicht telefonieren. Nicht jetzt. Nach dieser Unterredung mit James Bridge musste er sich erst einmal fangen. Er ließ sich in seinen Chefsessel sinken und dort saß er nun. Mit hängenden Schultern. In Schockstarre. Wie ein alter Ballon, dem langsam die Luft entwich. Er schaute zum Fenster hinaus, den tanzenden Schneeflocken zu. Sah in die weite Ferne. Ins weiße Nichts. Dass ihn sein bester Mitarbeiter just an diesem Tag kackfrech sitzen ließ, machte ihm schon sehr zu schaffen. Er versuchte dieses Gefühl aus Wut und Enttäuschung erst einmal einzuordnen. Auch wenn er wusste, dass schnelles Handeln gefragt war. Im Moment war er noch wie gelähmt.

Er hatte mit seiner Frau telefoniert, ihr sein Dilemma in epischer Breite beschrieben, und nach dem Gespräch zum Hörer gegriffen, ohne zu wissen, wen er eigentlich anrufen wollte.

Manfred hatte nichts Konkretes. Nichts Greif- oder Verwertbares. War wie auf Stand-by geschaltet. Ihm war, als stünde er neben sich, und sähe sich beim Glotzen zu. So, als müsse er sich selbst auf die Schulter klopfen und sich zurufen: „Das wird schon wieder, mein Guter. Hier, nimm das Pflaster. Du wirst sehen, der Schmerz verfliegt im Nu!“ Stattdessen begann sein Magen zu grummeln, was er immer tat, wenn sich erheblicher Stress anbahnte.

Es klingelte und es brauchte eine ganze Weile, bis Manfred begriff, dass dies nicht in seinem Kopf geschah. Die Telefonanlage! Er schreckte hoch, wobei er mit einem lauten Geräusch so viel Luft in sich hinein sog, als hätte er das Atmen der letzten zehn Minuten nachzuholen. „Kinderkram“, dachte er. Dann griff er zum Hörer: „Kinderkram!“ flüsterte er hinein. „Wie bitte?“, kam es zurück. Franka Kruse. „Ach nichts… Was gibt´s?“, grummelte März in den Hörer. „Das wollte ich Sie gerade fragen…“. Manfred dachte kurz nach. „Gut, dann wollen wir mal…“, begann er. „Haben Sie schon das Taxi gerufen?“, wollte er wissen. „Nein, die Delegation kommt erst um 12:42 Uhr, wenn es sich wegen des Schneesturms nicht sogar noch mehr verzögert. Ich dachte, wir könnten noch mal das Team briefen…“, erklärte Franka. „Genau das wollte ich auch gerade sagen“, fiel ihr März ins Wort. Seine Stimme begann fester zu werden: „Ich will noch ein paar Anrufe machen und versuchen, doch noch einen Dolmetscher zu bekommen.“ Franka schnaufte: „Wie soll der sich denn so schnell in den Stoff einfinden? Leslie war allein wegen der Vorbereitungen für heute drei Mal hier und…“. Manfred wurde barscher: „Das weiß ich doch auch Kruse. Es muss eben reichen, wenn jemand daneben sitzt, der zumindest übersetzen kann, was James erzählt… Ach, da sind wir ja gleich beim nächsten Problem. Sie wissen, dass Herr Bridge die Biege gemacht hat? Der irrt da draußen durch den Schnee. Dieser verdammte…“, Manfred hielt inne. Er wollte sich nicht weiter hineinsteigern. Wenn er sich weiter aufregte, würde ihn sein rebellierender Magen noch den ganzen Tag beschäftigen. Der mochte Stress gar nicht.

„Also gut. Kruse. Wir brauchen einen Plan B“, Manfred hatte sich endlich gefangen. „Plan B?“ „Ja, Plan B! Ich muss Ihnen doch nicht erklären, was ein…“ „Nein, dass müssen Sie nicht, Herr März. Aber sollten wir nicht…“ „Auf Bridge warten? Und hoffen, dass er im richtigen Moment zur Tür herein kommt?“ Jetzt wurde Franka leise: „Ja…“. „Na, dann warten Sie mal. Ich werde mich lieber darum kümmern, dass der Tag nicht vollständig zum Fiasko wird.“ Kurze Pause.

„Also, hier meine Ansage: Wir rufen umgehend das Team zusammen. Wie spät ist es?“ „11:20 Uhr – langsam wird es auch für mich knapp. Haben Sie mal aus dem Fenster gesehen?“ „Ja, Frau Kruse, das habe ich. Und genau deshalb will ich, dass wir uns in fünfzehn Minuten alle sehen. Hier bei mir. Haben Sie schon mit Schmidt geredet?“ „Nein.“ „Gut, das übernehme ich dann. Trommeln Sie alle zusammen.“ Frankas Stimme war kaum noch zu hören: „Ja, ich kümmere mich.“

„So ein Kinderkram!“ schrie Manfred, als er aufgelegt hatte. Auch wenn er wusste, dass Franka Kruse direkt nebenan saß.

11:21 Uhr

Manfred hatte schon die ganze Zeit im Internet nach einem Übersetzer gesucht – wenn er nicht gerade die Verlagsleitung an der Strippe hatte. Doch die Suchbegriffe „Verhandlungsdolmetscher“, „Geschäftsbesprechungen“ und „Hamburg“ hatten eine schier unendliche Zahl an Ergebnissen auf den Schirm befördert. Er schränkte die Suche auf „Hamburg“ und „Chinesisch“ ein und ging die Liste durch. Er klickte. „Leider ist diese Seite vorübergehend nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es später noch einmal. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und arbeiten bereits unter Hochdruck an der Fehlerbehebung.“ Manfred hätte am liebsten den Monitor vom Tisch geschleudert.

Da, ein Eintrag! Klick. „Eine Telefonnummer! Yep! Das könnte klappen.“ Manfred griff zum schwarzen Retro-Hörer und wählte die Nummer… Besetzt. Auf der Website war das Bild eines freundlichen asiatischen Herren in weißem Hemd. Ohne Schlips. Weiter unten stand: „Haben Sie noch Fragen? Kontaktieren Sie mich per E-Mail. Ich berate Sie gerne und stelle ein unverbindliches Angebot.“ „Kinderkram, das Ganze!“ So würde das nichts werden. Das dauerte viel zu lange. Manfred legte den Hörer zurück auf die Gabel, diesmal ganz vorsichtig.

11:26 Uhr

Nicht mehr lange und Manfred würde seinem Team eine Ansage machen müssen. Plan B. Plan B. Manfred März hatte keinen Dunst, wie dieser Plan aussehen könnte. Sein bester Mann unterwegs und niemand konnte sagen, wann er wieder aufschlagen würde. James hatte ihm zwar schon einen großen Teil der Unterlagen der Präsentation zukommen lassen und auch schon was erzählt. Doch was genau er sich ausgedacht hatte, wollten sie heute Morgen besprechen. Irgendwas mit Zuchtstier 2.0 – Manfred hatte keinen Schimmer. Nicht, dass er sich nicht für Technik interessierte. Doch die letzten Monate und Jahre war er hinreichend damit beschäftigt gewesen, die Redaktion über Wasser zu halten. Kein chinesisch, kein Web 2.0. Manfred hätte sich in diesem Moment eine schallende Ohrfeige geben mögen, doch wusste er nicht, ob man diese bis in den Nachbarraum hören konnte.

11:30 Uhr

Manfred ging zum Fenster und versuchte auf die Straße hinunter zu schauen. Aber das Schneetreiben war so heftig, dass er von oben nichts erkennen konnte. Er brauchte frische Luft. Doch man konnte die Fenster nicht öffnen. „Scheiß moderne Büros“, zischte er. Dann ging er auf und ab – so gut das um den großen Tisch herum eben möglich war.

Plan B? Es war alles nur eine Sache der Logik. Wie immer. Wenn James nicht rechtzeitig zurückkam, würden sie improvisieren müssen. Der Einzige der sich mit dem Thema Internet auskannte, war dieser Schmidt. Der Trainee. Ein Verkäufer der nichts verkaufte. Gerade gestern hatte er sich maßlos über ihn geärgert und schon mit dem Gedanken gespielt, ihn bald wieder vor die Tür zu setzen. Der Willkommensbetrag den ihm der Verlag gezahlt hatte, das Fixum und die in Aussicht gestellten Provisionen, waren nicht gerade gering. Doch bisher hatte er noch nichts gerissen. Vielleicht aber war Schmidt die Lösung; an einem Tag wie diesem. Irgendwie sträubten sich Manfred die Haare, aber ansonsten gab es weit und breit keinen, der sich für die Aufgabe anbot. Schmidt war einer dieser Dampfplauderer. Einer von denen, die wie die Duracel-Hasen verkaufen konnten – sich selbst zumindest. Motor-Mouth hatte er diese Leute früher genannt.

Noch fünf Minuten. Und sein Magen knurrte. Er hatte noch nichts gegessen. Langsam setzten die ihm so vertrauten Krämpfe ein. Pünktlich um 11:35 Uhr klopfte es an der Tür. Franka Kruse trat ein, im Schlepptau Frank Schlechter und seine drei Mitarbeiter aus der Buchhaltung, Kevin Schmidt, zwei Grafiker, ein Redakteur und drei Praktikanten.

„So. Wir haben genau fünf Minuten…“, kam Manfred gleich zur Sache. „Wie Sie sicher schon wissen, gibt es einige Herausforderungen für den heutigen Tag.“ Franka und Kevin schaute sich kurz an, ohne das Gesicht zu verziehen. „Heute erhalten wir wichtigen Besuch. Eine Delegation des Mutterkonzerns wird in der nächsten Stunde – sofern das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht – hier am Hamburger Flughafen landen. Frau Kruse wird, da unsere Dolmetscherin heute verhindert ist, die drei Herren abholen und erst mal zum Hotel bringen. Für 15:00 Uhr ist dann das Meeting hier im Hause angesetzt, bei dem es um die Zukunft des ‚Zuchtstier‘ gehen wird. Herr Bridge, unser Chef vom Dienst, hat hierfür eine Präsentation vorbereitet, um den Herren ein neues Konzept vorzustellen. Nun hat es sich aber so gefügt, dass Herr Bridge…“, Manfred schluckte. „Scheiße, er ist weg. Irgendwo da draußen. Und wenn er nicht rechtzeitig wieder hier antanzt, reißt ihm Mutter höchstpersönlich den Kopf ab“, schnaufte er.

Im Büro war kein Mucks zu hören. „Es kann sein, dass sich die Konzernleitung nachher auch noch höchstpersönlich via Internet dem Gespräch zuschaltet. Und da hier niemand, so viel ich weiß, chinesisch spricht und ich auch so schnell keinen Dolmetscher mehr bekomme, bleiben uns noch…“ Manfred schaute auf die Wanduhr „…knapp dreieinhalb Stunden, bis hier die Wände wackeln! Warum ich Ihnen das sage? Wir brauchen einen Alternativplan. Einen Plan B. Und wenn Sie etwas dazu beitragen können, wäre dies der richtige Moment.“

Nachdem Manfred seine Ansprache beendet hatte, herrschte erst einmal Ratlosigkeit. Die Praktikanten pressten die Lippen zusammen. Von ihnen war wenig bis nichts zu erwarten. Die gesamte Buchhaltung sah, bis auf Frank Schlechter, zu Boden. Auch von ihnen erhoffte sich Manfred nicht allzu viel Hilfe. Frank Schlechter hielt einen überdimensionalen Stapel Papier in den Händen, so, als hätte er ihn vergessen abzulegen. Franka Kruse sah Manfred an. Sie war gleich weg. Blieben tatsächlich nur der Redakteur und Schmidt übrig. „Hat irgendjemand von Ihnen eine Idee?“ Schweigen. Kevin Schmidt trat einen Viertelschritt vor. „Hat irgendjemand Ahnung von diesem Web 2.0?“, wollte März wissen. Ein Praktikant wollte vortreten, doch ein anderer hielt ihn dezent am Ärmel zurück. Kevin Schmidt trat noch einen weiteren Viertelschritt auf Manfred zu. Er sah ernst aus.

„Kann irgendwer chinesisch? Und wenn es nur ein paar gute Witze sind…“, Manfred lächelte gequält. „Hat irgendjemand eine Idee, was wir der Delegation sonst noch präsentieren können?“ Er biss sich auf die Unterlippe, als er aus dem Augenwinkel sah, dass Schmidt einen weiteren Schritt auf ihn zu tat und anhob das Wort zu ergreifen. „Frau Kruse…“ vereitelte er Schmidts Einsatz. „Ja?“ „Wann kommt Ihr Taxi?“ „Es müsste jeden Augenblick hier sein und ich muss noch…“. „Schon gut. Gehen Sie. Und zwar alle. Falls irgendjemand in den nächsten zwei Stunden zum Gelingen des heutigen Tages etwas beitragen kann, und mag es auch nur ein Detail sein,… meine Tür steht immer offen.“ Die Gruppe löste sich auf. Franka Kruse war schon verschwunden. Nur der Schmidt stand noch da: „Herr März?“ „Was gibt´s, Schmidt?“ „Ich hätte da was…“ Frank Schlechter, der noch an der Tür stand, musterte Kevin Schmidt mit düsterem Blick. „Herr Schlechter, gibt´s was?“ „Äh, ich… nein, Herr März. Das kann warten.“

„Also Herr Schmidt. Sie haben einen Vorschlag?“ Kevin Schmidt schien nun, nachdem er die Gruppe nicht mehr um sich herum hatte, etwas unsicherer zu werden. Und so, als sei es ihm eben eingefallen, änderte er seine Mimik. Von der einen zur anderen Sekunde war dieses charmante Lächeln in sein Gesicht zurückgekehrt. „Ja. Womöglich.“ „Was soll das heißen, womöglich? Ich habe keine Zeit für Experimente. Und ich will jetzt auch nicht über den Vertrieb sprechen. Das sollten wir später tun – und zwar intensiv, aber nicht jetzt.“ Kevin lächelte weiter, wich aber etwas zurück: „Nein, das meinte ich nicht. Ich habe, nun ja… in den letzten Tagen für Herrn Bridge einige Daten visualisiert. Infografiken. Verstehen Sie? Für seine Präsentation. Und bei der Arbeit kamen mir einige… Ideen“ „Was für Ideen, Schmidt. Kommen Sie jetzt endlich raus damit!“

11:45 Uhr

„Wissen Sie. Wir machen ein Magazin aus Papier. Na ja, und das ist –sagen wir mal, nicht mehr so ganz zeitgemäß.“ Kevin versuchte seine Idee langsam einzufädeln. Zu langsam für Manfreds Geschmack und er fragte sich, ob es überhaupt Sinn machte, mit dem Jungen zu sprechen. „Wir haben eine Hauptzielgruppe jenseits der vierzig, ein nicht unwesentlicher Teil liegt noch weit darüber. Ich verstehe ja, was Sie meinen, Schmidt, aber die Leute die wir ansprechen, tummeln sich nun mal nicht gerade bei Facebook…“, gab er zurück.

„Das meine ich nicht“, Kevin Schmidt nahm den nächsten Anlauf. „Das weiß ich doch. Das Thema ist ja auch nicht gerade Web-affin…“. „Wie bitte?“ „Ach nichts,… was uns fehlt ist das richtige Storytelling. Eine Geschichte. Eine ganzheitliche Kampagne, die sich viral verbreitet. Erst im Netz und dann außerhalb.“ „Sie meinen…“ „Ja, wir haben zwar ein Thema, aber das ist nur für eine ganz spitze Zielgruppe relevant. Unmöglich, einen Kranz neuer Produkte zu kreieren, damit wir uns mal von dem Verkauf der Hefte unabhängig machen.“ „Aber die Anzeigenzahlen gehen zurück und genau dafür habe ich Sie geholt!“ „Ich weiß, aber es ist nicht nur eine Sache guter Verkaufsgespräche. Es gibt kein Konzept für die Zukunft!“

Manfred März hatte sich auf die Tischkante gesetzt. Sein Magen machte ihm zu schaffen. Nicht dass er das nicht alles schon selbst wusste. Und nach dem, was ihm James Bridge von seinem Konzept bisher erzählt hatte, wollte er in eine ähnliche Richtung. Allein das Vertrauen in Schmidt fehlte ihm. James war schon seit Jahren da. Er war mit dem Verlag, mit der Redaktion verwachsen und hatte sogar beste Aussichten darauf, mal seinen Posten zu erben. Doch der Schmidt schien wie einer, den es ohnehin nirgendwo lange hielt. Immerhin hatte er sich von einem Konkurrenzunternehmen abwerben lassen. Schmidt war flatterhaft, liebte das große Wort und war sich seiner Sache zu sicher.

„Schmidt. Ich danke für Ihre Ausführungen und vielleicht sollten wir es wirklich so machen, wie Sie sagen. Aber was haben Sie für heute vorzuweisen?“ Kevin Schmidts Lächeln, das etwas eingefroren war, erwachte zu neuem Leben: „Ich habe eine komplette Präsentation. Nicht so viel, dass wir uns bei den Chinesen festlegen, aber immerhin genug, um einen guten Eindruck zu machen. Sie wissen doch, wie das läuft. Die Show ist entscheidend. Ich habe alles im iPad. Fast fertig. Ordentlich was für die Augen. Das Stichwort heißt INNOVATION! So was mögen die.“

Manfred zog seine Augenbrauen in Falten: „Das ist kein Spiel, Schmidt!“ „Ich weiß, Herr März. Ich weiß. Geben Sie mir noch zwei Stunden. Dann ist die Präsentation fertig. Ich will nur noch ein paar Animationen einbauen. Und chinesische Schriftzeichen“. „So was geht?“ „Ja, Herr März, das geht. Sehr gut sogar. Verlassen Sie sich darauf.“ Wieder ein Magenkrampf. „Also gut Schmidt. Dann machen Sie mal. In zwei Stunden. Nur eins noch…“ „Was denn?“, Kevins Lächeln sah jetzt gequält aus. „Sollte Bridge vorher wieder auftauchen und ich noch Zeit haben mit ihm ein Wort zu wechseln, dann wird ER die Präsentation halten.“ „Ja, aber…“, Kevin wollte intervenieren. „Kein aber, das ist mein letztes Wort. Und jetzt los. Machen Sie, dass Sie in Ihr Büro kommen.“ „Ja, ich beeile mich.“ „Und, Herr Schmidt, noch eins…“. Kevin war fast schon zur Tür hinaus: „Was denn?“ „Danke. Danke für Ihren Mut.“

Direkt vor der Tür wäre Kevin fast mit Frank Schlechter zusammengestoßen, der noch immer wartete: „Na, Ihrem Lächeln nach kommt es wohl doch noch zu Ihrer großen Stunde heute.“ Kevin versuchte möglichst desinteressiert zu gucken: „Ach, Herr Schlechter. Tut mir leid, ich habe jetzt gar keine Zeit für Sie. Ich muss weiter. Ich muss arbeiten…“. Sprach´s und war schon um die Ecke verschwunden.

 

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Kapitel 7: Plan B März 4, 2014

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