DIE KERNFORSCHER

Working Women Kapitel 10: Helfende Hände 7. April 2015

“Nanu? Wieder da?” Franka war entsetzt und froh zugleich, dass Walter Frese zurückgekehrt war. Mit etwas Glück würden sich die hochgepeitschten Wogen des Tages schneller wieder glätten lassen als befürchtet, dachte sie. Doch da hatte sich Franka gründlich getäuscht… “Wieso, gefällt Ihnen das etwa nicht?”, blaffte Walter und stampfte energisch an ihr vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Einer seiner Schuhe quietschte erbärmlich, sein brauner Anzug war vollkommen durchnässt und auch sonst machte er keine gute Figur. Mary steckte ihren Kopf zur Küchentür hinaus, ließ ihn aber sofort wieder verschwinden. “Doch natürlich”, bemühte sich Franka schnell hinter ihm herzurufen, so lange er sie noch hören konnte. Aber er reagierte nicht, sondern lief schnurstracks durch den Raum zu Manfred hinüber:

“März. Wir müssen reden. Und zwar gleich!” Über die Tischreihen hinweg sah Franka, wie Manfred März – der offensichtlich wieder in sein Redemanuskript vertieft war – hochschaute. “Ach hallo Herr Frese, gut dass Sie…”. “Nichts da, jetzt rede ich…”, Walters Stimme überschlug sich so heftig, dass er von vorne beginnen musste: “März, Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich so einfach das Feld räume? Wo wären Sie heute, wenn ich nicht so tief in meine Taschen gegriffen hätte?” Walter Frese hob einen Arm und für einen Moment dachte Franka, er würde auf Manfred losgehen. Dann erkannte sie, dass er in der Hand eine Brieftasche hielt, mit der er jetzt erbost herumzufuchteln begann. Dabei wurde er immer lauter: “Ich habe jetzt über eine Stunde draußen im Regen gestanden. Eine Stunde! Glauben Sie, dass mir auch nur einer aus dem Büro gefolgt wäre?” Manfred wollte etwas sagen, doch Walter war gar nicht auf Antworten aus. “Nicht einer! Keine Menschenseele. Niemand! Ein Armutszeugnis ist das! Hatten Sie nicht davon gesprochen, dass wir etwas Neues aufbauen wollen? Und hat der Bridge uns nicht andauernd in den Ohren gelegen, dass wir hier eine neue Kultur des Miteinanders schaffen wollen? Hat er das nicht genau so gesagt?”

Manfred war aufgestanden und sah sich hilfesuchend um. Seine berühmte Sitzriesentaktik verfing hier nicht: “Äh ja, so hat er das…”, setzte er an – doch weiter kam er nicht, denn Walter übertönte seine Worte, indem er laut schnaubend eine große Menge Luft durch seine fest aufeinandergepressten Lippen stieß: “Kultur des Miteinanders… Das ich nicht lache! Papperlapapp”, Walter lachte wiehernd, aber es war offensichtlich, dass er all das gar nicht komisch fand.

Franka schaute sich um: Das gesamte Büro folgte aufmerksam dem Spektakel, das Walter Frese veranstaltete. Doch niemand griff ein. Wenn sie wirklich Verantwortung für das Team übernehmen wollte, dann war jetzt ihr Moment gekommen. Sie sprang auf und eilte zu den beiden hinüber. Und das erste Mal in ihrem Berufsleben schrie sie: “Herr Frese, hören Sie sofort auf damit!”

Franka wollte alles andere als herrisch klingen und zweifelte noch im selben Moment, ob ihr Geschrei nicht viel zu harsch ausgefallen war, doch auf Walter Frese schien es Eindruck zu machen. Er fuhr herum und sah sie verdattert an: “Frau Kruse, das hier geht Sie gar nichts an!” “Oh doch, Herr Frese, das tut es allerdings”, gab sie energisch, aber schon ein gutes Stück milder zurück. Und als sie endlich bei ihm war, klang sie wieder so ruhig wie eh und je: “Ihnen ist doch nicht entgangen, dass wir heute Abend eine Veranstaltung haben, von der einfach alles abhängt? Seit Wochen bereiten wir uns darauf vor und was meinen Sie, Herr Frese, wie gut wir da einen Streit im Großraumbüro gebrauchen können?” Franka musste sich bemühen, einen ernsten Tonfall beizubehalten, so unglücklich schaute Walter Frese von einem zum anderen Augenblick drein. Er stand vor ihr, den Mund vom imitierten Gelächter noch immer halb geöffnet, doch sein Blick wanderte nervös im Raum umher. “Aber ich…”, machte er noch einen Versuch, der jedoch im Hals stecken blieb.

Franka warf Manfred März einen kurzen Seitenblick zu. “Herr Frese, gerade eben hatten wir von Ihnen gesprochen. Wir brauchen Ihre Hilfe, und zwar heute. Was danach kommt, darum kümmern wir uns morgen. Versprochen. Heute jedoch benötigen wir Ihr Organisationstalent und…”, sie machte eine Kunstpause: “…und Ihren guten Willen! Ginge das? Wenn ja, dann sollten wir auf der Stelle daran arbeiten, wie wir den Abend überstehen. Das ist im Moment die größte Aufgabe. Sind Sie dabei?”

Walter Frese zog seinen Kopf etwas ein: “Äh, natürlich. Aber Sie müssen schon verstehen, Frau Kruse, dass man mich nicht so einfach übergehen und ausnutzen kann.”

“Genau davon spreche ich, Herr Frese, genau davon. Es ist jetzt 16:17 Uhr. Vergessen Sie bitte mal für einen Augenblick das Thema Geld und konzentrieren Sie sich mit uns darauf, dass der heutige Tag ein Erfolg wird. Es gibt so viel zu tun: Wir haben das Haus voller IT-ler. Der Kevin Schmidt hat anscheinend keine Zeit, aber vielleicht könnten Sie ein Auge darauf haben, was die noch von uns brauchen? Und gleich kommen die Fenster-Kings von ihrer Pause zurück. Sie könnten denen doch nochmal eine freundliche Einweisung geben. Und zu guter Letzt sind unten im Foyer noch die Handwerker. Würden Sie bitte mit denen abstimmen, wie die alles bis nachher schaffen?” Franka lächelte Walter freundlich an. “Hm, naja, ich könnte schon…”, grummelte dieser zurück, doch er sah schon wesentlich entspannter aus: “Ich weiß Herr Frese, dass Sie gut mit Menschen können – wenn Sie wollen. Und heute ist so ein Tag, an dem Sie es wollen sollten!” Das Gesicht von Walter Frese hellte sich mit einem Schlag auf: “Nun ja, wenn Sie mich so fragen… aber erst will ich mal nachschauen, was Frau Bridge so macht”. “Machen Sie das. Und, Herr Frese…”, Franka hielt ihn an der Schulter sanft zurück. “Ja?” “Vielen Dank”. “Schon gut”, Walter stapfte davon und ließ nur eine kleine Wasserlache zurück.

“Puh, ich dachte der flippt jetzt vollkommen aus. Danke Frau Kruse. Danke Franka”, Manfred sah sichtlich erleichtert aus und aus einem Reflex heraus griff er über den Schreibtisch hinüber nach Frankas Hand und schüttelte sie heftig.

“Manfred, wie geht es Ihnen?” “Gar nicht gut!”, die Antwort kam nicht von Manfred, sondern von seiner Frau Ginger, die sich bis eben im Hintergrund gehalten hatte, jetzt aber an den Tisch herantrat. “Ginger, lass das! Es ist schon unangebracht, dass Du mit den Twins heute hier bist. Ich muss arbeiten; mich konzentrieren. Und das kann ich nicht, wenn Ihr mir andauernd über die Schulter schaut. Ich…”, Manfred fasste sich mitten im Satz an die Seite und krümmte sich von einem zum nächsten Moment. Sein Gesicht verzerrte sich und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. “Sehen Sie, was ich meine?”, Ginger März zeigte auf ihn: “Was soll ich nur machen? Er quält sich ganz offensichtlich, will sich aber nicht helfen lassen”. “Da ist nichts Ginger. Noch ein Wort und Ihr Drei geht nach Hause. Ich will nicht…”, abermals krümmte sich Manfred und sah dabei aus, als hätte er eben einen ganzen Liter Zitronensaft getrunken.

“Das gefällt mir aber auch nicht, Herr März. Sie sollten vernünftig sein”, Franka klang jetzt wieder fast so streng wie vorher bei Walter Frese, doch mit einem nicht überhörbaren Anstrich von Fürsorge. “Wenn sich das nicht in den nächsten Minuten ändert, dann…” Rummmmms! In diesem Augenblick krachte es so ohrenbetäubend, dass der Rest ihres Satzes nicht mehr zu hören war. Alle drehten sich um, um die Quelle auszumachen und sahen die Ursache: Einer der Monitore, an denen sich die Praktikanten zu schaffen machten, hatte sich aus der Halterung gelöst und war zu Boden gestürzt. Überall lagen Einzelteile herum. “Oh je, ich kümmere mich gleich darum”, Franka schaute zu Ginger hinüber: “Würden Sie bitte auf ihn achten? Wenn Sie meinen, dass es erforderlich ist, rufen wir jetzt auf der Stelle einen Arzt”. “Seid Ihr verrückt geworden. Ich…. Arrgh!”, Manfred stieß einen unterdrückten Schrei aus. “So, jetzt reicht es! Ich mach das nicht mehr mit”, Ginger hatte bereits zum Telefon gegriffen und wählte die 112 – den Rettungsdienst. “Ich kümmere mich, gehen Sie nur Frau Kruse”.

Franka atmete durch. First things first, so sagte man doch. Das Wichtigste zuerst. Doch was tut man, wenn alles wichtig ist? Sie überlegte kurz: Jetzt waren klare Ansagen gefragt. Ohne Schnick und Schnack. Gleich jetzt. Sie lief zu den Praktikanten: “Kommt Ihr klar? Wenn nicht: Im Foyer unten sind die IT-ler oder sprecht Herrn Schmidt an!”

Dann ging es weiter in die Küche. Dort fand sie Herrn Frese, der gerade seine Arme um die gut einen guten Kopf größere Mary schlang. Leslie Mingfei Schneider spülte möglichst unauffällig ein paar Glasschüsseln ab. “Herr Frese, Walter, entschuldigen Sie bitte, wir rufen gerade für Manfred einen Rettungswagen. Dem geht es gar nicht gut. Würden Sie bitte die Sanitäter empfangen und unterstützen? Alles andere kommt danach”. Walter schreckte auf: “Natürlich. Natürlich, ich komme sofort”, und schon war er zur Tür hinaus.

Dann lief Franka weiter zu James, der noch immer an seinem Tisch saß: “Ähm, es ist wegen Manfred. Ich habe Zweifel, ob er nachher seine Ansprache halten kann. Du müsstest unter Umständen einspringen. Was machst Du gerade?” James ignorierte sie, anscheinend war er beleidigt. “Manfred März hatte eben einen Schwächeanfall. Die Ärzte sind auf dem Weg”, probierte sie es noch mal. “Was?”. Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit. “Was machst Du gerade James?” “Ich bin noch dabei, den Ablauf für nachher zu planen”. “So… Meinst Du nicht, dass wir jetzt ausreichend geplant haben? Du könntest Dich mit Kevin Schmidt zusammen tun und…”. “Der sagt, er habe keine Zeit, will lieber noch weiter filmen und so…”. “Wie bitte? Aber wir hatten doch vorhin davon gesprochen, dass…”, Franka verschlug es die Sprache. Sie war ehrlich fassungslos.

Im Laufschritt eilte sie zu Kevin Schmidt. Zuerst konnte sie ihn gar nicht sehen. Er war von einem Garderobenständer mit Jacken verdeckt, den er neben seinen Arbeitsplatz positioniert hatte. “Herr Schmidt!” Kevin, wie von der Tarantel gestochen, kam ihr entgegengesprungen und blieb zwischen ihr und seinem Monitor stehen. Sie versuchte an ihm vorbeizuschauen, was er durch einige Verrenkungen vereitelte. “Herr Schmidt, Kevin,… wir hatten doch darüber gesprochen, was jetzt zu tun ist! Was machen Sie denn hier?”

Kevin sah sie an. Für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sein Gesicht nichts als Verachtung, doch dann hatte er sich gefasst und grinste sie in seiner ihm eigenen Art an. Und es war wie immer schwer auszumachen, ob er es freundlich meinte. “Ich? Ich überspiele gerade die Videoaufnahmen der letzten Tage. Ich hatte doch gesagt, dass es noch einiges zu schneiden gibt und wir die Takes für das Making off brauchen. Was blähen Sie denn hier herum?” “Wie bitte? Blähen?”, Franka war schockiert – nicht das erste Mal – aber sie wollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

“Wie vorhin schon gesagt, brauchen wir Ihre Hilfe! Herrn März geht es nicht gut und wir müssen womöglich etwas umdisponieren. Sie wollten sich doch mit Bridge zusammen tun”. “Ich wollte? Von wegen, Sie wollten, nicht ich”. Franka merkte, dass Kevin wieder auf Krawall aus war. Nebenbei wunderte es sie gar nicht, dass der Gesundheitszustand von Manfred Kevin nicht die Bohne zu interessieren schien. “Wie Sie wissen, hat Herr März sich einverstanden erklärt, dass ich den heutigen Tag koordiniere. Ich weiß zwar nicht, was Sie gegen mich haben und was Sie so gereizt sein lässt, doch ehrlich gesagt habe ich dafür jetzt keine Zeit. Entweder wir agieren heute wie ein Team oder wir erleiden Schiffbruch. Was wollen Sie?”, Franka schaute ihn fragend an. Doch Kevin zeigte außer seinem gefrorenen Grinsen keine Reaktion. “Sie sind derjenige von uns, der die meiste Ahnung vom YNN-Konzept hat, zumindest was die Technik betrifft. Deswegen schätzen wir Ihre Meinung und Ihre Hilfe. Bitte vergessen Sie doch mal alles andere und zeigen Sie, dass Sie zum Team gehören. Zumindest heute. Über alles andere können wir morgen ganz in Ruhe sprechen.”
Kevin gähnte, dann schien er kurz nachzudenken: “Frau Kruse, ist es dafür nicht etwas zu spät? Ich habe Sie alle mehrfach gewarnt, dass wir ein paar entscheidende Fehler machen…”. “Welche Fehler denn bitte? Werden Sie doch endlich konkret. Oder noch besser, kümmern Sie sich darum”, Franka war es langsam leid. Es kam ihr so vor, als würde sie sich mit einem der März-Zwillinge unterhalten. Desinteressiert, selbstgerecht und vor allem ahnungslos, wenn es um die wichtigen Dinge ging.
“Helfen Sie uns jetzt, oder nicht?”, Frankas Augen funkelten wütend. Was bildete sich dieser Schnösel nur ein? Er wusste genau, dass er das technische Nadelöhr des Projektes war. Und nun kostete er nicht nur seine Position aus, sondern schien die Situation sogar eskalieren lassen zu wollen. “Ich helfe Ihnen, aber auf meine Weise”. “Und was meinen Sie damit?”, wollte Franka wissen. “Das werden Sie schon noch sehen. Und jetzt muss ich weiter machen. Sie haben ja keine Ahnung, wie ein Internet-Konzept heutzutage promotet werden muss. Seien Sie froh, dass ich die Aufnahmen gemacht habe. Ohne den YouTube-Channel, die Twitter-Seite und die Facebook-Kampagne würde keine Sau wissen, dass YNN bald an den Start geht. Um die Vermarktung hat sich niemand gekümmert”, Kevin schaute sie mit hoch gezogenen Augenbrauen grinsend an. Doch Franka bemerkte, dass er häufiger als sonst dabei blinzelte. Irgendetwas stimmte hier nicht.

“Gut, dann zeigen Sie mir doch mal Ihre Aufnahmen. Haben Sie schon was zusammengeschnitten?” Die Grimasse in Kevins Gesicht fiel mit einem Mal in sich zusammen. “Was? Nein! Ich bin noch nicht soweit. Im Moment muss ich noch Takes rendern und dann, äh, zum YouTube-Server hochspielen. Die haben wohl heute Schwierigkeiten beim Buffern. Wahrscheinlich brauchen wir einen anderen Codec und…”, stammelte Kevin. “Ich verstehe. Gut, dann geben Sie mir in einer Stunde Bescheid. Sie wissen, dass die Uhr läuft?” “Mach ich”. “Und dann sorgen Sie bitte dafür, dass sich der Grafiker und vielleicht auch die Techniker an Sie wenden können. Im Moment habe ich Walter Frese darum gebeten die IT-ler zu betreuen”. “WIE BITTE? DEN?”, Kevin bellte seine Frage heraus wie ein heiserer Hund. “Ja, Herrn Frese. Sie haben ja augenscheinlich keine Zeit für derartige Kleinigkeiten. Übrigens, vielleicht haben Sie es schon gehört: Einer der Monitore, die SIE unbedingt an der Wand haben wollen, ist heruntergefallen. Vielleicht haben Sie ja Lust mal nachzugucken…”. Franka hörte Stimmen vom Fahrstuhlbereich und lief davon. Noch einen Augenblick länger und sie wäre Kevin Schmidt an die Kehle gegangen. Hier war mit Achtsamkeit nichts holen.

Am Aufzug standen zwei Sanitäter in orange. Walter Frese sprach gerade mit ihnen. Als er die Lage kurz erklärt hatte, begrüßte auch Franka sie. Gemeinsam eilten sie zu Manfreds Schreibtisch. Auf dem Weg hatte Franka plötzlich den Eindruck, als tropften ihr von oben ein paar Spritzer Wasser auf den Kopf, doch in dem Trubel maß sie ihnen keine Bedeutung zu.

Manfred sah nicht gut aus. Er lag mehr auf einem Sofa, als das er saß. Links und rechts von ihm die noch immer gelangweilt spielenden Zwillinge, die sich erst von den Sanitätern verscheuchen ließen. Ginger war dabei, ihm mit einem Oberhemd frische Luft zuzufächern. “Wie sieht´s aus?”, erkundigte sich Franka, doch Ginger schien sie gar nicht zu hören. “Lasst mich doch endlich. Ich bin gleich wieder fit”, murrte Manfred, doch er war nur noch ein Schatten seiner selbst. James eilte herbei und nach und nach folgten auch die Praktikanten, Mary, Mingfei und der Grafiker. Sie bildeten einen gaffenden Halbkreis, während sich die Sanitäter um Manfred bemühten. Aus der Ferne hörte Franka ihr Telefon klingeln. Hier konnte sie im Moment nichts ausrichten, also lief sie zu ihrem Schreibtisch und riss den Hörer hoch.

“Hola? Franka? Hier ischt Georgia! Wie gätz?” “Hallo Georgia, oh gar nicht gut. Ein Kollege ist gerade umgekippt. Die Ärzte sind hier. In etwas über einer Stunde haben wir unsere Pressekonferenz…”.
“Du Franka? Deine Paps ist hier, Jim. Er holt Anabel und kommt zu Deine Büro!” “Wieso?” “Isch weiß nischt. Er sackt, so die Plan B.” “Aber bei uns ist im Moment Chaos! Kann er nicht mit ihr zu uns nach Hause fahren?” Ein kurzes Rascheln war in der Leitung zu hören: “Nein, habe keine Slüsssel. Aber keine Problem mit Anabel und Deine Chaos. Isch komme einfach mit. Isch helfe! Eine Freund, Abel, bleibt in Restaurante… Eine Stunde!” Franka wollte widersprechen. Doch Georgia hatte bereits aufgelegt.

16:54 Uhr. Und die Chancen standen gut, dass das Chaos sich jetzt langsam zu einem echten Tumult entwickeln würde.
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