DIE KERNFORSCHER

Portrait: Kevin Schmidt Kapitel 11: Ist mir doch egal! 21. April 2015

Kevin Schmidt schaltete den MP3-Player aus und verstaute ihn in der Schublade seines Schreibtisches. Jetzt war keine Zeit für Musik. Jetzt galt es, den tollkühnen Plan umzusetzen, der schon seit fünfeinhalb Stunden in ihm reifte. Kevin wusste genau was zu tun war.

Er saß an seinem Platz. Den Garderobenständer hatte er noch ein Stück näher an den Schreibtisch herangeschoben, so dass nun wirklich niemand im Raum mehr sehen konnte, was gleich geschehen würde. Er blickte auf seine Uhr: 17:08. Um zwanzig nach hatte er einen Skype-Termin mit dem Mitarbeiter der chinesischen Firma. Mittlerweile wusste er, wie sie hieß: Míngrì, was wohl so viel wie “in nicht allzu ferner Zukunft” hieß. Das gefiel ihm. Er hatte sich die Website angesehen – echt fresh das Design. So wie es sein sollte. Sein Gesprächspartner, Lian, der im europäischen Headquarter in London saß, war nicht viel älter als er und sprach sogar Deutsch. Sie hatten die ersten Mails ausgetauscht und sich verabredet. Das Profilbild auf Skype sah cremig aus. Lian schien ein echter Checker zu sein, einer der es begriffen hatte. Nicht so wie der Labertaschen-Club von YNN. Kevin rieb sich die Hände und startete Skype.

In diesem Moment schaute Laura um die Ecke, die junge Praktikantin, der er schon mal zu dicht auf den Pelz gerückt war: “Hey Kevin…”. “Was willst Du denn?”, Kevin beugte sich vor, als gäbe es auf dem Monitor etwas zu sehen, das es zu schützen galt. “Wir haben Probleme mit dem einen Monitor. Der ist heruntergekracht. Wir kriegen das nicht hin. Kannst Du uns helfen?”, in Lauras Gesicht mischten sich Hilflosigkeit und Abscheu zu gleichen Anteilen. Es war ihr sichtlich unangenehm.

Kevin überlegte kurz und sah noch mal auf die Uhr: “Gut, ich komme. Aber ich muss hier noch dringend was erledigen. Kann noch etwas dauern. Legt den Monitor erst mal beiseite. Ich komm dann…”. Er setzte eine Miene auf die Laura zeigen sollte, dass dies kein Vorschlag, sondern eine Anweisung war. “Gut, wir warten dann”, Laura sah zu Boden. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ging wieder. Durch einige Jacketts am Kleiderständer sah Kevin ihr hinterher und beobachtete, wie sie den anderen Praktikanten kopfschüttelnd erklärte, dass sie erst mal nicht auf seine Hilfe zählen konnten.

Da klingelte Skype. Kevin fuhr erschrocken hoch und drehte schnell den Lautsprecher leise. “Fuck”, zischte er in seine vorgehaltene Hand. Hoffentlich hatte das niemand gehört. Er spähte noch mal in den Raum hinein, aber niemand schien Notiz davon zu nehmen. Also wandte er sich wieder dem Bildschirm zu. Es war “Kimme & Korn”, sein bester – oder besser gesagt: sein einziger Freund Marcel Kimme, der wohl gesehen hatte, dass er online war und ihn anrief. Kevin stöpselte das Headset ein: “Kimme?” “Ja, ich bin´s Kev, was flüsterst Du denn so?”, Marcel klang wie immer freundlich und entspannt. In einer anderen Situation hätte Kevin nichts gegen ein chilliges Schwätzchen gehabt, doch jetzt passte es überhaupt nicht: “Ich habe jetzt keine Zeit! In ein paar Minuten steht ein wichtiger Call an. Wir können nachher sprechen, ich…”. “Herr Schmidt, könnten Sie mal kurz kommen?”, Kevin hatte gar nicht bemerkt, dass Walter Frese neben ihm stand.

“Nur kurz, … ich habe eine Idee für heute Abend“, setzte Marcel das Gespräch unbeirrt fort. “Augenblick mal…”, zischte Kevin in das Mikro. Dann nahm er den Kopfhörer vom linken Ohr: “Frese. Was ist denn los? Hat das nicht kurz Zeit? Sie sehen doch, dass ich in einem – äh – wichtigen Gespräch bin… Ich komme gleich”. “Gut, dann warte ich eben”, gab Walter zurück, zog die Augenbrauen hoch und schob seine Unterlippe vor, wie er es immer tat, wenn ihm etwas zu langsam ging. “Wie?”, maulte Kevin, “etwa hier?” “Ja, genau hier. Wird ja wohl nicht so lange dauern”, Walters Tonfall klang hörbar entnervt, doch Kevin versuchte ruhig zu bleiben, als er sah, dass sein Gesprächspartner Lian gerade online ging.

“Kevin, bist Du noch da?”, versuchte sich Marcel wieder Gehör zu verschaffen. “Mach schnell!”, forderte ihn Kevin auf. ”Gut, nur kurz: Ich dachte, wenn Du heute Abend kommst… Du kommst doch, oder?” “Äh, ja natürlich. Wie abgemacht um acht!” “Gut, wenn Du kommst, dann können wir meinen neuen Grill ausprobieren. Wenn Du noch ein paar Bierchen mitbringst, dann…”, Marcel war anzuhören, dass er langsam bemerkte, dass noch mehr in der Luft lag. “Ja, mach ich. Mach ich”, versuchte ihn Kevin endlich loszuwerden. “Kevin?” “Was gibt´s?” “Da läuft doch irgendwas bei Dir. Das merke ich…”, Marcels Stimme bekam diesen unangenehmen Unterton, den Kevin nur zu gut kannte. Sein Freund durchschaute ihn besser, als er sich selbst. Er war mit einem ganz besonderen Kevin-Sensor ausgestattet und der schien zu vibrieren. Dennoch versuchte er merklich positiv zu bleiben: “Wie sagt man so schön: Ich höre Stimmenstressmuster! Kevin, läuft es gerade nicht rund? Du hattest doch erzählt, das Du YNN…” Doch weiter kam er nicht, denn mit einem Seitenblick auf Walter Frese schnitt Kevin ihm das Wort ab: “Alles ok, Marcel. Es bleibt bei acht Uhr und ich bringe was zu trinken mit. Dann können wir uns ja immer noch ausführlich unterhalten!” Ohne Verabschiedung unterbrach er das Gespräch.

“Probleme, Schmidt? Sie wirken so nervös…”, Walter sah ihn an, die Hände in die nicht vorhandenen Hüften gestemmt und Kevin hätte wetten können, dass er es weidlich genoss. Noch drei Minuten bis zu seinem Gespräch mit Lian. Er musste Frese irgendwie loswerden. “Nein, ganz und gar nicht”, begann er und setzte sein berühmtes Grinsen auf. “Ich habe nur gleich einen wichtigen Skype-Call mit einem Kollegen, der mir noch ein paar Tipps für einige Plugins gibt, die ich in die Website einbauen will. Danach komme ich zu Ihnen. Nur ein paar Minuten”, Kevin versicherte sich, dass die Verbindung zu Marcel auch wirklich getrennt war. Hoffentlich war Lian nicht überpünktlich.

“Plugins? Ach ja? Na, das geht natürlich vor. Heute ist ja auch ein entspannter Tag und da ist ohne Frage Zeit für dieses Web-Dings-Zeugs. Sie müssen es ja wissen, Herr Schmidt”. “Ja, Herr Frese, das tue ich. Das ist wirklich wichtig. Bitte lassen Sie mich kurz allein, damit ich mich konzentrieren kann. Dann geht es auch ganz schnell”, mit der Hand wies Kevin Walter den Weg zu dessen Schreibtisch, ohne auch nur einen Gesichtsmuskel zu entspannen. Doch während er zu dessen Schreibtisch hinübersah, nahm er aus den Augenwinkeln wahr, dass Leslie Mingfei Schneider aus der Küche kam und geradewegs auf ihn zusteuerte. “Ist schon gut, Schmidt. Dann sehen wir uns gleich”, Walter drehte ab und ging. Wieder klingelte Skype: Es war Lian.

“Hallo Kevin. Hast Du den Mitalbeitel von Míngli schon elleicht?”, schüchtern und sanft wie immer tastete sich Mingfei langsam in das Gespräch mit ihm. Im Gegensatz zu den anderen interessierte sie sich zum Glück nicht für das, was sich auf seinem Monitor abspielte. “Ja. Das heißt nein… wir wollen in diesem Augenblick sprechen. Könntest Du, wäre es in Ordnung, wenn…” Mingfei schien ihn auch ohne lange Erklärung zu verstehen: “Abel natüllich. Ich lasse Euch allein. Ihl könnt ja elst mal splechen. Wenn Du eine Flage hast – ich bin in del Küche bei Flau Blidge.” “Danke”, Kevin war sichtlich erleichtert und nahm den Skype Call an.

Genau 17:20 Uhr.

“Hallo Herr Schmidt. Wollen wir englisch sprechen oder ist Ihnen Deutsch lieber?”, fragte Lian freundlich. Es war ein Video-Gespräch und Kevin dachte kurz daran, was wohl geschehen würde, kämen noch andere aus dem YNN-Team auf die Idee seinen Schreibtisch zu belagern. Deswegen entschloss er sich, das Gespräch möglichst kurz zu halten. “Oh, hallo Lian. Wir können gern englisch sprechen… Deutsch liegt mir natürlich besser. Aber ich habe nur ein paar Minuten Zeit. Wir können jedoch gern nachher noch länger reden”. Kevin klang genauso nett und optimistisch wie Lian. “Kein Problem Kevin. Dann komme ich schnell auf den Punkt: Was Sie uns da geschickt haben sieht sehr vielversprechend aus! Wollen wir uns kurz darüber unterhalten?”, auch Lian schien ein Meister im Dauerlächeln zu sein. “Ja gern. Ich bin ganz Ohr!”

“Leslie hat mir schon erzählt, was Sie da machen. Ich habe es zunächst nicht verstanden, aber das Material von Ihnen hat mich überzeugt”, flötete Lian und Kevin bekam einen roten Kopf. Endlich mal einer der wusste, wovon er sprach und sein Konzept wert schätzte. “Kevin, ist die Idee von Ihnen?”, wollte Lian wissen und jetzt sah Kevin, dass im Hintergrund noch zwei Mitarbeiter standen, die dem Gespräch folgten. “Äh, ja, das ist es!” Kevin nickte heftig mit dem Kopf, fast zu heftig für seinen Geschmack. Lian drehte sich nach hinten um und tuschelte kurz etwas auf Chinesisch. Dann wandte er sich wieder Kevin zu und kam sogar noch etwas näher an die Kamera heran. In seiner Stimme lag etwas Konspiratives: “Wir würden Sie gern unterstützen. Was halten Sie davon?” Kevin konnte sein Gegenüber schlecht einschätzen: “Ja, äh, wie meinen Sie das, unterstützen? YNN?” Lian kam noch dichter, so dicht, dass Kevin sein eigenes Spiegelbild in dessen Augen sehen konnte. “Ja, das auch. Aber besonders Sie, Kevin. SIE!”

“Wir suchen schon seit einiger Zeit nach einem geeigneten Medienpartner in Europa. Kevin, ich habe Ihnen da mal was zugemailt. Lesen Sie sich das genau durch und geben Sie mir in der nächsten Stunde eine Antwort. Sie müssen wissen, dass wir noch mit zwei anderen möglichen Partnern im Gespräch sind. Mein Chef in Hongkong erwartet eine Antwort. Und Sie, Kevin…”, Lian stieß nun mit der Nase fast an den Bildschirm, “…scheinen mir der richtige Mann dafür zu sein. Was meinen Sie? Und noch eins…” Eine zweite Kunstpause. “Wenn alles klappt, Kevin, dann werden Sie in der Corporation eine große Rolle spielen. Denken Sie daran, wenn Sie mit Ihren Leuten sprechen. Denken Sie groß, Kevin. Bis später. Ich warte auf Ihre Antwort!” Und das Bild von Lian war verschwunden.

Das Gespräch hatte gerade mal drei Minuten gedauert, doch Kevin klingelten die Ohren. Hektisch meldete er sich bei Skype ab. Dann öffnete er sein Mail-Programm und fand dort die Mail von Lian – mit Anhang. Er schaute sich noch mal um: Walter Frese war mit etwas anderem beschäftigt. Erst jetzt sah Kevin, dass Frank Schlechter der Problemiker, auch da war. Außerdem zwei Sanitäter in der Ecke bei Manfred März. Aber niemand schien sich für ihn zu interessieren. Bestens. Also öffnete Kevin die Mail:

Lieber Kevin,
wie bereits besprochen interessieren wir uns für Ihr YNN-Konzept und können es kaum erwarten, es mit Ihnen umzusetzen. Wir möchten Ihnen ein gutes Angebot machen und haben deshalb ein Schriftstück aufgesetzt, das Sie im Anhang finden. Es enthält, neben einer ersten Vereinbarung, auch ein Angebot, das Sie sehr freuen wird.

Freundlichst, Ihr Lian Li

Kevins Herz raste, als er den Anhang öffnete. Was er dort las, raubte ihm den Atem. Fast hätte er laut gejubelt vor Freude. Schnell fingerte er einen Schlüsselbund hervor, an dem sich ein USB-Stick befand und kopierte den gesamten Schriftverkehr, einschließlich aller Dokumente auf den Datenträger. Dann löschte er die Mails. “Yeah!” rief er leise, gerade in der Sekunde, in der sich eine kleine Hand sanft auf seine Schulter legte: “Kevin, alles gut gelaufen?” Kevin schnellte in die Höhe. Er erschrak so heftig, dass er dabei Leslie Mingfei Schneider fast umgeworfen hätte. “Leslie!” “Ja, Kevin. Ich wollte nachflagen, wie das Gespläch mit Helln Li gelaufen ist…” In Kevins Kopf rotierten die Gedanken: „Was hatte sie mitbekommen? Was hatte sie gesehen? Was wusste sie?“

“Prima Leslie. Prima. Alles prima!”, stotterte er. “Ich werde Dir gleich berichten. Jetzt muss ich aber erst mal kurz woanders helfen. Toll. Echt. Super. Vielen Dank”, und schon war er verschwunden und ließ Mingfei ratlos zurück. Als sie sich wieder gefangen hatte und gerade zurück in die Küche gehen wollte, fiel ihr Blick auf den Monitor. Dort war ein Warnhinweis zu sehen: “Die Aktion kann nicht abgeschlossen werden, da die Dateien in einem anderen Programm geöffnet sind.“ Hilfesuchend blickte sie sich um.

“Ach ne, Herr Schmidt. Beehren Sie uns doch noch?” Natürlich musste Kevin ausgerechnet zuerst auf Walter Frese stoßen: “Sind Sie mit allem fertig geworden? Laufen die Plugins?” Kevin schluckte seine Euphorie herunter. Was sollte ihm dieser Wicht noch anhaben? Er würde gleich eine Bombe platzen lassen, die nicht viel von seinem dämlichen Feixen übrig lassen würde. “Ja, ja. Alles läuft Herr Frese… Was war denn jetzt so wichtig?” “Na, dann kommen Sie mal mit, mein Lieber”, Walter Frese signalisierte ihm, dass er ihm folgen solle.

Kevin trottete langsam und widerwillig hinter ihm her. Erst jetzt sah er, was für ein Chaos im Büro herrschte: Die Praktikanten um Laura schauten ihn von der Monitor-Wall hilfesuchend an, Franka telefonierte mit jemanden und rief fünfmal hintereinander “Ja. Ja. Ja. Ja. Ja!”. Zwei Fensterputzer machten sich umständlich an den Fenstern zu schaffen. Auf einem Sofa saß Frankas Vater mit ihrer Tochter und schien sich zu langweilen, auf einem anderen die Söhne von Manfred März, Julian und Daniel, und kreischten vor Freude. Dann kamen sie zu Manfreds Platz und jetzt begriff Kevin, warum die Sanitäter da waren: März hatte es anscheinend umgehauen. Er lag auf dem Sofa an seinem Platz, neben ihm seine aufgelöste Frau Ginger. Die Sanitäter fummelten an Manfred herum, der sie jedoch immer wieder von sich stieß.
Walter Frese blieb genau vor Manfred März Schreibtisch stehen, an dem Frank Schlechter und der Lackaffe James Bridge saßen. Nun auch noch dieser Schlechter, dachte Kevin: “Und? Was jetzt?”, er sah Walter Frese auffordernd an. Der zeigte auf James: “Bridge, sag es ihm…” Kevins Blick wanderte wieder zu James, der jedoch, anstatt etwas zu sagen, auf einen Haufen wild bekritzelter Papiere zeigte. Im Hintergrund war das röchelige “Nein! Ich schaff das alleine” von Manfred März zu hören.

“Ja, was ist denn jetzt?”, wollte Kevin wissen… doch eigentlich interessierten ihn all diese Probleme gar nicht mehr.

“Schmidt, Sie liegen uns doch schon seit Wochen in den Ohren, dass das YNN-Konzept von Ihnen ist, oder?”, begann James seine Ansprache in einem verdächtig belanglosen Tonfall. “Nun, wenn man überlegt, dass ich vom ersten Tag an dazu nicht unwesentlich beigetragen habe…”, gab Kevin leicht überrumpelt zurück, “… “und wenn man bedenkt, dass die komplette technische Infrastruktur, auf meinen Ideen basiert…” eierte er weiter herum. “Darauf wollen wir nicht hinaus, Kevin, uns geht es um was anderes”, die Stimme von James klang jetzt lauter, schriller und fordernder. “Herr Frese hat in unser Vorhaben jetzt schon eine sechsstellige Summe investiert. Wissen Sie das eigentlich? Das tat er, weil er an UNSER Konzept glaubt. Sie haben, als einziger von uns übrigens, vom ersten Tag an verdient. Sie hatten den größten Etat und wir haben Ihnen absolut freie Hand gelassen bei Ihren Entscheidungen, weil wir Ihnen vertraut haben. Sie hatten also finanziell kein Risiko zu tragen, im Gegenteil…” “Was wollen Sie damit sagen?”, Kevin versuchte sein Gewinnergrinsen aufsetzen, aber es blieb auf halber Strecke hängen.

“Was er damit sagen will?”, jetzt war es Frank Schlechter, der sich einschaltete: “Er sagt Ihnen durch die Blume, dass alle im Team Ihnen vertraut haben und sogar einer von uns fast sein ganzes Erspartes in das gemeinsame Vorhaben investiert hat. Und er sagt Ihnen, und das sehr freundlich wie ich finde, dass YNN finanziell am seidenen Faden hängt. Wenn Sie sich mal einen Moment nicht mit sich selbst beschäftigen würden, dann würden Sie mitbekommen, dass das TEAM hier heute einlösen muss, was SIE die ganze Zeit versprochen haben: den Erfolg!” Frank Schlechter ballte seine Hände zu Fäusten: “Sie scheinen mir weder den Ernst der Lage, noch den gewaltigen Vertrauensvorschuss wirklich erfasst zu haben, den Sie genießen“. Was Ihnen James Bridge sagen will ist, dass Sie jetzt mal mächtig aus´m Quark kommen sollten! Den Arsch hoch bekommen! Aus der Hüfte, in die Gänge, in die Pötte…” “Schluss jetzt! Ich verstehe”, Kevins Kopf war glutrot geworden: “Und warum war ich dann bei allen wichtigen Meetings nicht dabei? Warum hat keiner auf mich gehört? Warum wusste es jeder besser als ich?” “Das glauben Sie wirklich?”, Franka war gekommen und stand nun neben ihm: “Was für eine Meinung haben Sie denn von uns?”, bohrte sie nach. “Soll ich Ihnen das wirklich sagen…”, fauchte Kevin. “Nein. Nicht jetzt. Wir haben jetzt anderes zu tun”, gab Franka zu verstehen.

“Ach, ist mir doch egal. Sie werden sich sowieso noch alle wundern!”, Kevin wollte gerade auspacken. Seine Ehre retten. Die Situation. Den ganzen Laden. Und sich selbst. Doch dann verkniff er es sich. Stattdessen traf sein wild funkelnder Blick den von Leslie Mingfei Schneider.

Und das, was er in ihren Augen las, war gar nicht gut und ließ blitzartig die Farbe aus seinem Gesicht verschwinden… Schnell schlug er einen Haken um sie herum. Da kam ihm der abgestürzte Monitor doch sehr gelegen.
 
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Kapitel 11: Ist mir doch egal! April 21, 2015

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